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Weitere entzündlich-rheumatische Erkrankungen im Kindesalter

Nichtbakterielle Osteitiden

A. F. Jansson
Kinderklinik und Poliklinik, Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum Innenstadt, Universität München

Zusammenfassung
Der Begriff „Nichtbakterielle Osteitis (NBO)“ steht für autoinflammatorische Knochenentzündungen. Diese verlaufen in aller Regel chronisch, können sich jedoch mitunter auch als kurze, vorübergehende Episode manifestieren. Nichtbakterielle Osteitiden stellen eine wichtige Differenzialdiagnose zur bakteriellen Osteomyelitis (BO) dar. Sie können in allen Altersklassen auftreten und als „Knochenrheuma“ betrachtet werden. Neuere Untersuchungen zeigen, dass die bakterielle Osteomyelitis bei sonst gesunden Patienten deutlich seltener vorkommt als die NBO. Bei der Diagnose NBO handelt es sich derzeit noch um eine Ausschlussdiagnose, da genetische oder andere spezifische diagnostische Parameter fehlen. Hier können Diagnosekriterien und ein Diagnostikplan hilfreich sein. Die Therapie ist vorwiegend symptomatisch. Es besteht Konsens, primär NSAR einzusetzen. Bisphosphonate und Biologika stellen bei Wirbelkörperbefall oder Therapieresistenz weitere Optionen dar.

Sarkoidose im Kindes- und Jugendalter

J. K. H. Brunner
Medizinische Universität Innsbruck

Zusammenfassung
Die Sarkoidose (Morbus Boeck, Morbus Schaumann-Besnier) ist eine chronisch granulomatöse Multisystemerkrankung mit nicht vollständig geklärter Genese. Bei Jugendlichen ist sie eine ungewöhnliche Erkrankung, die sich mit einer Lungen- und Lymphknotenbeteiligung manifestieren kann. Im Kleinkindalter präsentiert sie sich typischerweise mit der Kombination von Arthritis, Uveitis und Exanthem (early onset sarcoidosis). Tritt eine familiäre Häufung auf (Blau-Syndrom), finden sich Mutationen in der Nucleotid-bindenden Domaine (NBD) von CARD15/NOD2 auf Chromosom 16. Es gibt deutliche Hinweise, dass der Sarkoidose eine immunologische Dysregulation zugrunde liegt, deren klinische Manifestation nahezu alle Organe betreffen kann. Spezifische Symptome entstehen durch die örtliche Gewebeinfiltration mit Granulomen. Die Diagnose wird durch den histologischen Nachweis von Sarkoidosegranulomen bestätigt. Bei vielen Patienten ist neben einer symptomatischen Therapie eine immunsuppressive Behandlung erforderlich.